Die Universität Ulm besucht die GeoSphere Austria auf der Hohen Warte in Wien

Das Ulmer Netzwerk für Bürgerwissenschaften machte über Pfingsten eine einwöchige Radtour entlang der Donau und lernt entlang der Strecke regionale Citizen Science-Projekte kennen

Von Passau nach Wien: Ulmer Citizen-Science-Tour vereint Radwegsicherheit und Artenvielfalt

Zu Pfingsten unternahm das Ulmer Netzwerk für Bürgerwissenschaften eine einwöchige Forschungsradtour mit rund zehn Personen entlang des Donau-Radwegs. Über rund 400 Kilometer hinweg wurde nicht nur die Landschaft erkundet, sondern auch gezielt geforscht: Ein neu entwickeltes Sensorsystem erfasste Strassenschäden millimetergenau, während die Teilnehmenden die Artenvielfalt entlang der Strecke dokumentierten. Gleichzeitig diente die Tour dem Austausch mit Citizen-Science-Projekten in Österreich. Mit am Sattel: die Technische Hochschule Ulm (Projekt SICURA), der ADFC Ulm–Neu-Ulm, das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) und der Botanische Garten der Universität Ulm. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (DATIpilot) sowie von der Hans-Sauer-Stiftung.

Forschungsschwerpunkte unterwegs

Das Sensorsystem SICURA erfasste den Straßenzustand präzise und klassifizierte Schäden oder Hindernisse. Mit Hilfe von zwei Tiefenkameras, LiDAR-Scanner, 360°-Kamera und KI-Algorithmen wurden Schlaglöcher, Risse und Engstellen erkannt, bewertet und punktgenau per GPS verortet. So entstanden wertvolle Daten für mehr Verkehrssicherheit und eine effiziente Straßeninstandhaltung. Parallel dazu kartierten die Mitfahrenden mit der App iNaturalist wildlebende Pflanzen und Tiere. Jede Beobachtung floss in eine internationale Biodiversitätsdatenbank ein und ergänzte die Karten der Straßenbeschaffenheit. Fachlich begleitet wurden die Erhebungen vom Botanischen Garten der Universität Ulm.

Austausch entlang der Donau

Österreich zählt zu Europas aktivsten Citizen-Science-Ländern. Die Tour verstand sich daher auch als Plattform für Vernetzung und Kooperation. Die Strecke führte durch beeindruckende Natur- und Kulturlandschaften wie die Schlögener Schlinge, den Strudengau und die UNESCO-Wachau. Eindrücke, Forschungsergebnisse und Begegnungen wurden während der Tour täglich auf Instagram unter @ulm.forscht.gemeinsam geteilt.

Kontakt zum Team der Universität Ulm: Ulmer Netzwerk für Bürgerwissenschaften, Dorothee Hoffmann, Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW), E-Mail: dorothee.hoffmann@uni-ulm.de

Besuch auf der Hohen Warte in Wien

Schon zum Abschluss der Rad-Tour / Messfahrt besuchten die Ulmer ForscherInnen am 12. Juni schliesslich die GeoSphere Austria auf der Hohen Warte. Vorhersagemeteorologe und Citizen Science Koordinator Thomas Krennert empfing die Delegation, führte durch die GeoSphere und stellte deren Citizen Science Aktivitäten vor. Die Erdbebenerfahrungsberichte / quakewatch.at, die Phänologischen Beobachtungen / naturkalender.at und auch die Echtzeit - Wetter- und Impact-meldungen / wettermelden.at stiessen bei den Ulmer ForscherInnen auf großes Interesse. Vielfältige Erfahrungen konnten einen Vormittag lang in angeregten Gesprächen ausgetauscht werden.

Der Besuch im Operation Center der Wettervorhersage bildete den Abschluss des wissenschaftlichen Austausches.

Aktuell 250616